MENA, A ROLLATOR CONCEPT

promenade – french for stroll

My goal is to change the image of the rollator, away from the purely auxiliary object, which implies sickness, dependence, and helplessness, towards a consciously chosen everyday facilitator. In my eyes, a rollator should be seen as the bicycle of tomorrow. My intention is to draw attention to the subject by offering an interactive exhibition: I invited you to click, browse, touch and compile, as well as stimulate you to think.

Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
A visitor guiding herself through the app-mock up

Elements of the thesis

  • Design concepts
  • 3D visualization: physical and digital
  • App-mockup: interactive design draft
  • Field study: Resulting in an interview with an active user
Icon

Idea

According to my great-grandmother Trudy, 94 (2019), she and her friends rarely use the walkers outside the home for aesthetic reasons. This leads to accidents, which could be prevented. A rollator that users can identify with is needed. Mena, like some bicycles, should be customizable. By choosing colors, materials, special functions, and accessories, the rollator can be adapted to the user’s requirements and aesthetic tastes. With the help of an online store, the customer can complete his Mena according to his wishes; away from a purely auxiliary object to an everyday facilitating object of desire, which is used and displayed.

  • The individual parts are replaceable and made of environmentally friendly materials
  • Possibility to upgrade the rollator individually
  • High-quality, discreet design
Formstudy

Mena should be customizable like some bikes are too. By choosing colors, materials, special functions, and accessories, the rollator can be adapted to the requirements and aesthetic taste of an individual user. With the help of an online store, the customer can complete his Mena according to his wishes; away from the purely auxiliary object to the everyday life facilitating the desired object, which is gladly used and shown.

Exhibition

Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
Three-dimensional model: a simplified prototype for initial visualization.
Chrome steel, aluminum, and paint. Realized during an internship at
tpc AG.
Audio: an interview with Trudy Zangger, a current user of a rollator
Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
Visualization on screen: examples of a personalized rollator
Photographed by: Claudia Breitschmid, 29. 06. 2019
Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
On the iPad: an interactive app-mock up as an example of how to personalize your (parents/clients) rollator
Photographed by: Claudia Breitschmid, 29. 06. 2019
Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
Documentation: sources, inspiration, sketches, and thoughts
Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
Documentation: sources, inspiration, sketches, and thoughts
Photographed by: Claudia Breitschmid, 29. 06. 2019
Mena, a rollator concept: Final exhibition at F+F School of Art and Design
Visitors on the graduation day
Photographed by: Claudia Breitschmid, 29. 06. 2019

Interview with Trudy Zangger
(Audio and written interview in German and Swiss German only)

Excerpt from the interview with Trudy Zangger, Audio language: Swiss German
(I’m sorry for the bad audio quality, it was my first experience with Adobe Audition.)
Source declaration of used song: One Day Baby We’ll Be Old by Asaf Avidan

Bewegung im Alter

Sucht man online und im Buchladen nach Informationen über Bewegung im Alter, stösst man auf Ratgeber und Pharmazeutika, die beide mehrheitlich ewiges Leben und Jugend versprechen. Um mehr über das Thema Bewegung im Alter erfahren zu können, traf ich die älteste meiner Verwandten, Trudy Zangger. Trudy, eigentlich Gertrud getauft, ist 1926 geboren. Sie war Schneiderin und besass eine eigene Schneiderei im Niederdörfli, der Altstadt Zürichs. Seit knapp sechs Jahren wohnt sie nun (2019) im Altersheim. Während dem gemeinsamen Mittagessen, erzählt Trudy Zangger, wie sie sich seit Einzug ins Altersheim körperlich fit hält. Nebst regelmässigen Spaziergängen zum See oder zum Friedhof, läuft sie mindestens einmal wöchentlich zur Migros zum Einkaufen. Das sind für sie zweimal 30 Minuten Weg. Ihr gemieteter Rollator ist zur Sicherheit immer dabei. Kürzlich passierte ihr auf diesem Weg ein kleines Missgeschick. Die Bremsen des Rollators waren nicht korrekt arretiert und dieser rollte samt Einkaufstaschen auf die Strasse. Geradeaus in eine Kolonne an der Ampel stehender Autos. Der gesamte Einkauf kippte zu Boden und verteilte sich. «Aber weisch, sisch keine Usgstige und het mir ghulfe! Hani denkt, da machi grad extra langsam.», erzählt sie schmunzelnd. Zusätzlich fährt Trudy regelmässig Rad im kleinen internen Fitnessraum des frisch gebauten Altersheims. Dort wäre sie alleine, wenn sie nicht einzelne Kolleginnen der Wohngruppe zu mehr Bewegung motivieren würde. Diese sind meist mehr als 10 Jahre jünger als sie, und trotzdem körperlich einiges stärker eingeschränkt. «Hör niemals uf, Sport zmache. Im Alter merkt mers sofort.», mahnt sie mich deshalb.

Interview

Vor dem Essen liess sie mich ihr ein paar Fragen zu ihrer Bewegungshilfe, dem Rollator stellen. Sie hat sich dafür am Tag zuvor sogar mit einigen ihrer Mitbewohner*innen abgesprochen.

Weshalb nutzt du den Rollator und was erwartest du von ihm?
Wir sind uns einig. Der Rollator ist die beste Erfindung! Wenn ich vergleiche, was meine Mutter damals zur Hilfe hatte… Er gibt mir Sicherheit und somit ein bisschen Unabhängigkeit. Meine Schwester und viele Bewohner*innen dieses Hauses könnten ohne Rollator keinen Schritt mehr alleine machen.

Was wäre verbesserungswürdig?
Mühsam ist wirklich, dass man den Rollator heben muss, um von der Strasse auf den Gehsteig kommen zu können. Dies sollte verändert werden.

Was stört sonst noch am Rollator?
Abgesehen davon, mich nichts, aber schwächere Personen haben die Kraft nicht, ihn über Kieselsteinböden, Wiesen oder bei leichtem Schneefall zu schieben. Mühsam ist es aber auch, ihn platzsparend zu verstauen. Er passt nicht in jedes Auto, aber auch im Restaurant oder in der Wohnung beansprucht er bei Nichtbenutzung irrsinnig viel Platz. Eine Lösung ähnlich wie beim Kinderwagen, zusammenlegen per Knopfdruck, wäre angebracht.

Wie reagiert das Umfeld auf den Rollator?
Äusserst angenehm. Autos bleiben sofort stehen, wenn ich die Strasse überqueren möchte. Ansonsten bemerke ich keine grosse Reaktion. Auch Kinder sind sich unterdessen daran gewohnt. Man sieht ja so viele Rollatoren auf den Strassen.

Wo und mit wem hast du deinen Rollator gekauft?
Ich habe ihn hier im Altersheim erhalten. Ich glaube wir mieten ihn, bin mir aber nicht ganz sicher wie es funktioniert.

Hattest du eine Auswahl?
Nein.

Umgang mit der Zeit, wie planst du deinen Tag?
Na ja, ich gehe nicht mehr weit, das Öffentliche Verkehrsmittel nutze ich nicht mehr. Wenn mich niemand ausfährt, bleibe ich also hier in der Umgebung. Laufe mal zum Migros, zur Post, an den See oder eben dem schönen Weg entlang des Friedhofs. Dabei ist der Rollator übrigens ungemein praktisch, denn man kann ihn auch als Stuhl benutzen. Bei schönem Wetter setze ich mich am besten Platz und völlig ungestört hin und geniesse die Aussicht. Etwas zu trinken habe ich auch dabei. Problematisch ist es im Winter. Wenn die Strassen nicht gut vom Schnee befreit werden, habe ich die Kraft nicht, ihn durch den Schnee vor mich her zu stossen.

Was bedeutet diese Einschränkung und somit die Abhängigkeit von anderen Menschen für dich?
Die stört mich schon sehr. Immer wenn ich irgendwo hin an einen Termin muss, bedeutet dies, dass mich jemand fahren, auf mich warten, und wieder nach Hause bringen muss. Es gibt eine Gruppe freiwilliger Senioren, die Fahrdienst anbieten. Aber ich habe jedes Mal ein schlechtes Gewissen, ihre Zeit für mich zu beanspruchen.

Ein Accessoire, das praktisch wäre?
Hmm, ich brauche nichts. Einige haben ein Körbchen und kürzlich habe ich gesehen, dass es einen Schirmhalter gibt. Aber wirklich praktisch ist das nicht. Der Regen fällt ja selten nur vertikal.

Licht?
Nein, das brauche ich nicht. Bin ja nie in der Nacht unterwegs.

Motor?
Das stelle ich mir gefährlich vor. Er darf ja nicht im falschen Moment davon rollen!

Ist dir das Aussehen deines Rollators wichtig?
Nein. Darauf schauen nur Personen, die ohnehin kompliziert sind. Mir ist das unwichtig. Hauptsache, ich fühle mich sicher. Später fügt sie jedoch doch noch hinzu, dass es sie stört, dass die meisten Modelle, und so auch ihr eigenes, Schwarz seien.

Welche Bewegung fällt dir schwer?
Kürzlich war ich etwas in Eile, die Post machte bald zu und ich bin irgendwie im Zimmer umgefallen. Ich musste auf dem Hintern sitzend zum Teppich kriechen und damit weiter zum Bett. Der Notfallknopf hängt über dem Bett. Da kam ich aber nicht hin. Ich habe versucht, mich am Gestell hochzuziehen. Hat aber nicht so gut geklappt. Also habe ich ein Kissen vom Bett genommen und mich für ein, zwei Stunden schlafen gelegt. Dann kam die Zimmerkontrolle. Die Angestellten hier, machen übrigens immer einen riesigen Aufstand, wenn sie herausfinden, dass man umgefallen ist. Total übertrieben. «Aber weisch, im alter chammer nüm ellei ufstah. Abe gahts immer… nur ufe nüm», sagt sie zum Abschluss und lacht.